Die meisten Erdbeeren werden außerhalb der heimischen Saison gekauft

Österreichische Erdbeeren vom Freiland haben im Juni und Juli Saison. Foto: Land schafft Leben
Jährlich lassen wir uns in Österreich pro Kopf 3,5 Kilogramm Erdbeeren schmecken. Die Ernte heimischer Freilanderdbeeren startet in der Regel mit Juni, doch die meisten Erdbeeren werden außerhalb der Saison – im April und Mai – gekauft.

Diese werden beispielsweise aus Südspanien importiert, erklärt Maria Fanninger, Expertin vom Verein Land schafft Leben: Das Wissen darum, wann etwas Saison hat, geht zunehmend verloren. Importierte Erdbeeren, die schon im April in den Regalen liegen, werden deshalb nicht selten als heimische Ernte wahrgenommen. Abgesehen davon wissen die Konsumentinnen und Konsumenten oft gar nicht, wie Lebensmittel produziert werden und welche Folgen ihr Wunsch nach dauerhafter Verfügbarkeit für die Umwelt mit sich bringen kann.“

Solche Folgen muss beispielsweise ein Nationalpark in Südspanien erleben, wo der hohe Wasserbedarf für den Erdbeeranbau ein großes, vor allem für Zugvögel wichtiges Feuchtgebiet auszutrocknen droht. Nicht nur Wasserknappheit, auch lange Transportwege und unter Umständen mangelhafte Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer können bei importierten Erdbeeren einen „bitteren Beigeschmack“ hinterlassen. Die mitunter grün geernteten und erst während dem Transport nachreifenden Erdbeeren können zusätzlich geschmackliche Einbußen aufweisen. 

Heimische Freilanderdbeeren hingegen haben eine vergleichsweise gute Umweltbilanz. Sie werden vorwiegend in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark angebaut. Bei Anbau und Ernte gelten die österreichischen Arbeits- und Sozialstandards und die Produktion ist vergleichsweise ressourcenschonend. Sie sind im Juni und Juli erntereif und dank kurzer Transportwege unmittelbar nach der Ernte in den Regalen verfügbar.