LKW’s in den verschiedensten Ausführungen, Kräne, Bagger oder Schneeräumgeräte – beim Fuhrpark im Hause Foisner geht jedem Auto- und Technikfreak das Herz auf. Dass die Begeisterung dafür längst keine männliche Domäne mehr ist, stellt Claudia Foisner unter Beweis. „Ich war schon als Kind von den dicken Brummern begeistert und bin mit meinem Vater oft mitgefahren“, erzählt die aparte Unternehmerin. Diese Faszination ließ sie auch nach der Schulzeit nicht mehr los. Zwar erlernte sie vorerst in einer Lehre mit Matura den Beruf einer Bürokauffrau – die Fahrzeuge im elterlichen Betrieb blieben aber immer ein Thema. So sehr, dass sie sich nach einer kurzen „Schnupperzeit“ ein Herz fasste und komplett in die Firma einstieg.
Schritt in eine Männerwelt
„Natürlich war anfänglich ein bisschen Nervosität mit dabei: es ist schließlich doch nicht alltäglich, dass man als Frau ein Unternehmen in einer von Männern dominierten Welt übernimmt“, erinnert sie sich an ihre Anfänge. Rasch zeigte sich aber, dass es in der Praxis überhaupt keine Rolle spielt, ob ein Mann oder eine Frau das Sagen hat. „Den Kunden, aber auch den Mitarbeitern, ist es letztlich völlig egal, dass ich eine Frau bin. Es geht um die Leistung – und diese wird unabhängig vom Geschlecht von mir erwartet“, sagt Foisner. Mit den entsprechenden Führerscheinen ausgestattet, stellt sie im oft harten Berufsalltag ihre Frau. „Ich kenne mich überall aus und hab auch keine Angst davor, mich dreckig zu machen“, schmunzelt sie. Große Transporttouren – wie etwa nach Hamburg – prägen das Tagesgeschäft ebenso wie Einsätze auf dem Bagger oder mit dem Schneepflug. Wobei die Schneeräumung mitunter eine ganz besondere Herausforderung darstellt: „Wenn man um 3 Uhr in der Früh raus muss und dann bis auf wenige Pausen bis zum späten Abend unterwegs ist, geht das schon an die Substanz“, sagt die Unternehmerin.
Liebe zu Oldtimern
Ihre Akkus lädt die Oberneukirchnerin bei ausgedehnten Reisen und bei den Stunden mit ihrem Oldtimer auf. Die Liebe zum „American Way of Life“ findet dabei in einem historischen Straßenkreuzer der Marke Chevrolet ihren Niederschlag, den sie sich gemeinsam mit ihrem Partner zugelegt hat. Über diesen freut sich auch ihr Vater Josef, der mit Jahresbeginn 2022 das Steuer im Unternehmen endgültig aus der Hand gegeben hat. „Seither bin ich Geschäftsführerin und Eigentümerin von Foisner-Trans“, sagt Claudia Foisner. Als Chefin „schupft“ sie mit 20 Mitarbeitern die anstehenden Herausforderungen. „Bei uns ist immer was los, fad wird mir definitiv nicht“, lacht sie – und würde sofort wieder Unternehmerin werden. „Ich mag die Freiheit, die Action und den Schuss Abenteuer“, sagt sie.
Potenziellen Betriebsgründerinnen gibt sie aus ihrer Erfahrung mit, den Mut zum Risiko nicht zu scheuen. „Natürlich geht nicht immer alles glatt. Aber es zahlt sich aus, mutig zu sein und seinen Weg zu gehen“, meint die Firmenchefin. -b.h.-