25 Marienschwestern vom Karmel sind aus ihrem Mutterhaus in Linz ins Mühlviertel übersiedelt, mit ihnen auch Ordensleitung und Verwaltung. Zu den 38 Schwestern in Bad Mühllacken werden noch einige Karmelitinnen aus Gmunden dazu kommen; sie geben dort ihr Kloster nach 195 Jahren aus Altersgründen auf.
Erster Höhepunkt im neuen Kloster war die Weihe der Kirche und des Altares durch Diözesanbischof Manfred Scheuer. Das neue Gotteshaus ist wie die frühere Klosterkirche in Linz dem „Göttlichen Kinde Jesu“ geweiht. Die künstlerische Gestaltung stammt von Bruder Thomas Hessler (Europakloster Gut Aich). Dabei setzte er sich mit der Spiritualität der großen Karmel-Heiligen Teresa von Avila intensiv auseinander. Die Fenster sind Kunstwerke der Glaswerkstätte Schlierbach. Die neue Klosterkirche begeistert die Gläubigen durch ihren hellen, freundlichen und einladenden Raum. „Ihr habt euch auf einen Neuanfang eingelassen – das ist ein starkes Zeichen“, sagte der Bischof zur Übersiedlung der Marienschwestern, „solche Anfänge sind möglich, wenn wir lernen, unser Leben mit den Augen Gottes zu sehen.“ Generaloberin Schwester Maria Michaela Pfeiffer-Vogl dankte ihren Mitschwestern, die „trotz Wehmut im Herzen – die auch sein darf – die Übersiedlung innerlich mittragen.“
Der Kneipp-Bereich mit dem therapeutischen Angebot bleibt in verkleinerter Form im „Spirituellen Gesundheitsbereich“ erhalten. Auf Basis der Traditionellen Europäischen Medizin werden Angebote wie Kneippanwendungen, verschiedene Fastenkuren, heilsame Ernährung und Bewegung, Massagen, Wickel und Gymnastik wieder im Programm aufscheinen. Viele der Angebote können auch ambulant in Anspruch genommen werden. Auch Exerzitien mit Schwester Huberta Rohrmoser, etwa im Kräutergarten, in der Stille oder zu Silvester finden sich im spirituellen Gesundheitszentrum statt. Für Gäste stehen 13 Komfortzimmer mit Dusche/WC zur Verfügung.
Der Betrieb im Curhauses ist im Jänner in kleinerem Rahmen wieder voll angelaufen: „Unsere Gäste lassen uns nicht im Stich. Wir sind schon bis Mai sehr gut gebucht“, blicken Betriebsleiterin Elisabeth Rabeder und die geistliche Leiterin Schwester Johanna Aschauer hoffnungsvoll nach dem Neuanfang in die Zukunft. „Auch das Selbstbedienungs-Cafe Einkehr und der Klosterladen werden gut frequentiert.“
Seit 1861 wirkt die Ordensgemeinschaft in Österreich: Die 60 Schwestern leben im neuen Mutterhaus Bad Mühllacken, im Curhaus Bad Kreuzen, im Exerzitienhaus „Marienheim“ in Grünau im Almtal und in den Fachschulen der Marienschwestern in St. Pantaleon-Erla. Schwestern sind auch in Regensburg und Konnersreuth (Bayern) sowie in Uganda stationiert. In Bad Mühllacken haben die Marienschwestern 1936 das verlotterte Landgut übernommen. Während des 2. Weltkrieges wurde aus dem Badhaus ein Altenheim, das 1980 durch einen Neubau ersetzt worden ist. Nach dem Krieg bauten die Schwestern den Kneipp-Kurbetrieb aus. www.curhaus.at
Wolfgang Reisinger